Gynäkologie

Die Gynäkologie, Andrologie und Geburtshilfe befasst sich mit Erkrankungen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, sowie mit der Deckung, Geburt und Betreuung von Welpen. Häufige Erkrankungen wie eine eitrige Gebärmutterentzündung (eine sog. Pyometra), Hodentumore und Prostataerkranungen, sowie chirurgische Eingriffe wie Kastrationen und Kaiserschnitte gehören in dieses Fachgebiet. Wir bieten an unserer Klinik das gesamte Spektrum dieser Fachrichtung an.

Deckzeitpunkt :

Bei der „geplanten“ Deckung ist es notwendig den Deckzeitpunkt zu ermitteln, da der Deckrüde meist anreisen muss. Die Deckzeitpunktbestimmung geschieht mit einer Hormonbestimmung aus dem Blut und einer Zelldiagnostik aus einem Vaginalabstrich (Vaginalzytologie). Ob nun die Hündin trächtig geworden ist wird durch Bluttests und Ultraschalluntersuchungen bestätigt. Die Anzahl der Welpen kann erst in der letzten Schwangerschaftswoche durch eine in dieser Phase ungefährliche Röntgenuntersuchung ermittelt werden.

Geburt:

Bei kleinen Hunderassen ist oft wegen des engen Geburtskanals und der häufigen Einlingsgeburten ein Kaiserschnitt notwendig. Größere Hunderassen neigen eher zu Mehrlingsgeburten. Die Hündin kann diese oft nicht ohne tierärztliche Hilfe alleine gebären. Entweder werden wehen-stärkende Präparate appliziert oder es ist wieder ein Kaiserschnitt nötig. Immer sollte nach Ende der Geburt die Hündin dem Tierarzt vorgestellt werden, da oft Föten oder Nachgeburten übersehen werden können.

Kastration:

Die häufigste gynäkologische Operation beim Hund ist die Kastration der Hündin und des Rüden. Lange Zeit war die Lehrmeinung, dass eine Hündin wenigstens einmal läufig werden sollte. Dies ist nach neuesten Forschungen dahingegen einzugrenzen, da durch die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit die Gefahr eines Mammatumores praktisch auf null sinkt. In Amerika werden die Hündinnen schon seit vielen Jahren aus diesem Grund vor der 1. Läufigkeit kastriert. Ein Nachteil einer zu frühen Kastration können eine fehlende Verhaltensreife sowie zu wenig ausgebildete äußere Geschlechtsorgane sein. Die Entscheidung sollte individuell getroffen werden.

Hündinnen können an unserer Klinik klassisch mit einem Bauchschnitt oder ab einer gewissen Größe endoskopisch mittels Schlüssellochtechnik kastriert werden. Auch andere Haustiere wie Katzen, Kaninchen, Mäuse, Ratten, Meerschweinchen und Frettchen werden bei uns fachgerecht und schonend kastriert. Weiters werden Tumoren der Vagina und der männlichen Geschlechtsorgane wie Vorhaut, Hoden, Penis und Skrotum bei uns fachgerecht operiert.

Endoskopische Kastration:

An unserer Klinik wird die Kastration von Hündinnen seit vielen Jahren auch endoskopisch durchgeführt. Die Vorteile sind das gering Operationstrauma und eine kurze Operations- und Narkosedauer. „Endoskopisch“ bedeutet, dass nur durch drei Ports (für die Kamera und das Instrumentar) nach dem Schlüssellochprinzip operiert wird. So hat der Hund nach dem Eingriff lediglich drei ca. 1cm kurze Inzisionen. Deshalb erholen sich die Hunde wesentlich schneller und es besteht ein geringeres Risiko für  Komplikationen.

Wann und warum ist es sinnvoll eine Hündin/einen Rüden/Katze Kater kastrieren zu lassen?

Hündin:

  • Die Gefahr der Entstehung eines Mammatumores wird bei Kastration vor der ersten und zweiten Läufigkeit deutlich reduziert
  • Bei Hormonproblemen, meist bei älteren Hündinnen auftretend
  • Bei Gebärmuttereiterungen (Pyometra)
  • Wenige Wochen nach beendeter Läufigkeit auftretende Anbildung eines lacktierenden Gesäuges ohne Schwangerschaft. (Scheinschwangerschaft)
  • Wenn mit der Hündin nicht gezüchtet werden soll, dann ist es für die Gesundheit der Hündin in jedem Fall besser, dass sie kastriert wird.

Rüde:

Die Frage ob es sinnvoll ist einen Rüden zu kastrieren, ist schon schwieriger zu beantworten. Kastrierte Rüden neigen manchmal zur Gewichtszunahme. Ein Problem des älteren Rüden ist die Prostatahypertrophie, die beim Rüden zu Kot und Harnabsatzbeschwerden führen kann. Des weiteren kann in vielen Fällen eine Verbesserung des Aggressionsverhaltens und der Hypersexualität beobachtet werden.

Der geschlechtsreife Kater hat die unangenehme Eigenschaft, dass er in der Wohnung mit seinem übelriechenden Harn alles markiert. Deshalb ist es aus hygienischen Gründen notwendig Wohnungskater ab ca. 8 Monaten zu kastrieren.

 

Die weibliche Wohnungskatze wird aus anderen Gründen kastriert. Entweder weil sie in der Nacht ins Freie kann und dort von einem freilebenden Kater gedeckt werden könnte, oder weil sie in eine “DauerRolligkeit“ verfällt, und dann wochenlang schreiend einen Kater sucht.

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