Frakturenbehandlung

Knochenbrüche können sehr vielgestaltig sein, dabei ist je nach Lage und betroffener Region eine konservative oder chirurgische Frakturbehandlung möglich.

Frakrur konservative Behandlung

Konservative Frakturheilung:

Bei unkomplizierten Frakturen (Knochenmitte) oder auch bei jungen Patienten kann eine Heilung ohne Operation oft sehr gute Ergebnisse bringen. Wichtig ist immer, dass sich kein Gewebe zwischen den Frakturenden eingeklemmt hat(keine Interposition).
Die Fraktur (Radius-Ulna, Tibia-Fibula, sowie Zehen) wird in Narkose eingerichtet und dann unter versteiften Verband zur Abheilung gebracht. Nach 3 Wochen hat sich schon ein belastbarer Kugelkallus gebildet und die Fraktur ist fest.

Humerus und Femurfrakturen können nur bei jungen Hunden und Katzen durch Käfigruhe ohne OP zur Abheilung gebracht werden.

Operative Frakturheilung:

Durch die langjährige Tätigkeit beider Klinikchefs am Institut für Chirurgie der vet. Med. Univ. Wien haben wir uns natürlich eine besondere Routine angeeignet. Es wird nach den Prinzipien des Arbeitskreises der AO Vet in der Schweiz operiert. Diese sind:

  •     schonende Operationstechnik um die Anatomie so weit als möglich wiederherzustellen.
  •     eine stabile Osteosynthese.
  •     eine frühe und schmerzfreie Mobilität des Patienten.

 

Plattenosteosynthese:
Dabei wird die Fraktur nach Reposition durch spezielle gewebefreundliche Metallplatten und Metallschrauben stabilisiert. Auch Titanplatten und Schrauben kommen im Speziellen zur Anwendung.

Marknagelung:
Darunter versteht man, dass beide oder mehrere Knochenteile durch einen zentralen Nagel der in der Knochenmarkhöhle verläuft und diese ausfüllt fixiert wird bzw. werden. Diese Technik eignet sich speziell bei Knochenmitte-frakturen.

Fixateur externe:
Diese Technik hat sich bei infizierten offenen Frakturen bewährt.(wenn ein Knochenteil durch die Haut perforiert ist). Dabei werden mehrere Kirschnerbohrdrähte unterhalb und oberhalb der Fraktur quer durch Haut und Knochen gebohrt. Nach Reposition erfolgt die Stabilisierung entweder durch eine Kunststoffbrücke oder durch eine externe Metallschiene.

Korrekturosteotomie:
Darunter versteht man die Behandlung von nicht physiologisch gewachsenen Knochen. Die Ursachen dazu sind z.B. Stauchungen der Wachstumsfugen, stoffwechselbedingte Knochenfehlstellungen ect. Die Folge sind Achsenabweichungen, Verbiegungen und auch Rotationen. Durch die fehlentwickelte Gliedmaße kommt es zu Überlastungen von Bändern und Gelenken. Die Op-Techniken sind vielfältig und fast immer unterschiedlich. Entweder muss ein Knochenkeil durch eine oszillierende Säge entfernt und nach Korrektur wieder verplattet werden oder es ist sogar notwendig einen Fixateur externe anzulegen mit dem durch gezielte Spannung eine Verlängerung des zu kurzen Knochens erzielt werden kann. Korrekturosteotomien müssen aber auch oft nach schlecht oder nicht versorgten Frakturen vorgenommen werden. Hier genügt meist eine Keilosteotomie mit nachfolgender Verplattung. Pseudarthrosen (nicht abgeheilte Frakturen) können nach Reinigung der Frakturenden sowie Stabilisierung der Fraktur durch eine dynamische Kompressionsplatte (DCP) zur Abheilung gebracht werden.

OBEN